Es ist wahrscheinlich der am häufigsten verwendete Kraftausdruck in der deutschen Literatur, noch vor dem neudeutschen Fuck, Shit, Bullshit und dem traditionellen Mist. Sogar in den anspruchsvollsten Romanen wird in der wörtlichen Rede nicht auf Scheiße verzichtet. Und obwohl es geradezu inflationär verwendet wird, haben viele Autoren konkrete Probleme mit der Groß- und Kleinschreibung von „Scheiße“.
Heißt es Scheiß drauf oder scheiß drauf? Scheiße, Scheiße Scheiße oder scheiße, scheiße, scheiße? Wenn man „scheiße“ durch „doof“ ersetzen kann, dann gilt Kleinschreibung. Wenn man aber „so eine“ davorstellen kann oder möchte, dann ist Großschreibung angesagt. Wenn nichts davon oder beides passt, dann hat man die Wahl, dann kommt es eher auf den Kontext an, z. B. ob es sich gerade um einen Dialog oder die Gedanken eines Charakters handelt. Ein Ausnahmefall ist „Scheiß auf“, das großzuschreiben ist. Denn es ist normalerweise keine Anweisung, die wörtlich zu verstehen wäre, sondern die Verkürzung der Redewendung „einen Scheiß auf etwas geben“.
Hier die üblichen Verwendungsvariationen:
große Scheiße
Scheiße, Scheiße, Scheiße (fluchend)
Du siehst scheiße (schlimm) aus
ich finde das scheiße (doof)
das ist Scheiße (Mist)
das ist scheiße (doof)
Scheiß auf … (ich gebe einen Scheiß auf …)
scheiß drauf! (das ist mir komplett egal)
ich scheiß drauf (das ist mir gleichgültig)
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